So ganz genau weiß ich selbst nicht, was es bringen soll, noch einmal ein Thema zu starten, denn ich weiß selbst nicht, wie ihr mir helfen könntet... Aber wenn man verzweifelt genug ist, fängt man an, sich an jeden kleinen Strohhalm zu klammern, der vielleicht doch noch etwas Halt geben könnte...
Wahrscheinlich ist es zu 99% eh nur abladen von Gedankenmüll...
In den letzten Wochen habe ich so viel Kontrolle verloren oder unfreiwillig abgeben müssen; ich habe das Gefühl, mir ist alles entglitten. Ich weiß nicht mehr, woran ich mich halten soll, um nicht gänzlich im Abgrund zu verschwinden. Und meine Aussicht auf die nächsten Wochen und Monate ist düster... Doch erstmal muss ich mich für einen Weg entscheiden. Doch keiner dieser Wege wäre leicht oder erscheint mir gut und machbar. Ich sehe nur Hürden und Fragezeichen und niemand kann mir versprechen, dass meine Existenz durch diese Schritte tatsächlich wieder ein Leben wird. Es ist nicht berechenbar... Aber was ist das schon.
Also für eine Option entscheiden und dann die Schritte gehen. Nur wie, wenn die Kraft am Ende ist, wenn allein der Gedanke an jeden Schritt schmerzt, ohne, dass ich ihn tatsächlich schon gehe? Wie, wenn die Angst so riesig ist? Woher kommt Mut und Hoffnung, wenn man am Boden ist?
Wie, wenn dein eigener Kopf dich anschreit und dir versichert, dass du das niemals schaffen wirst? Wie, wenn die Überzeugung so groß ist, dass ich es nicht besser verdient habe als so, wie es jetzt ist?
Wünsche mir so sehr etwas oder jemanden der hält und Sicherheit gibt, nicht allein durchstehen zu müssen und der auffängt, sollte ich zu tief fallen... Doch da ist niemand... Und da wird auch niemand sein.
Aber eigentlich habe ich auch keine andere Wahl, als mich zu entscheiden und einen der Wege zu gehen - nicht, wenn ich leben möchte. Ein Teil meines Lebens und meiner Gesundheit wurde mir bereits für immer genommen - lasse ich es weiter zu? Oder gebe ich alles, was ich noch habe, für einen letzten Versuch, mir mein Leben zurück zu holen?
Girl
Hallo Girl,
auf Deinen Wunsch hin, schließe ich diesen Thread, was ich allerdings sehr bedaure. Wenn Du Dich wieder anders entscheidest, kann ich ihn auch wieder öffnen.
LG,, bke-Stephan
Hallo Girl,
was Du beschreibst sind echt die Tücken der Kommunikation. Dein Gegenüber meint es gut. Aber gut gemeint fühlt sich oft wie das Gegenteil von gut gemacht an. Die Intention Deines Gegenübers ist, Dir zu helfen, Deine Mutlosigkeit irgendwie weg zu machen. Das ist schwierig für Dich, denn Du fühlst Dich nicht verstanden. In solchen Momenten ist es echt fast herkulisch zu erkennen: Die/der will mir Gutes tun. Bei Menschen, die Dir wichtig sind, könnte es helfen, zu erklären, was Du verstehst, wie es Dir geht. Was da bei Dir passiert. Bei weniger empfindsamen Menschen würde es sich vielleicht nicht so heftig anfühlen. Auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite aber: Eben weniger empfindsam, feinfühlig, empathisch. Wäre auch nicht so wirklich gut, oder?
Wenn Du erklärst, wie Du empfindest wäre vielleicht die Antwort auf: "Ich fühle mich so mutlos." "Oh, wie doof. Willst Du etwas tun? Kann ich Dir helfen?" Vielleicht wäre das für Dich passender?
Viele Grüße schickt Dir
bke-Stephan
Liebe Betty, liebe Willow,
Danke euch für eure Antworten.
@Betty: Hm, ja das stimmt, dass in der Interpretation der Reaktionen "Fehler" passieren können, oder eben Missverständnisse, die der Sender gar nicht so gemeint hat, aber beim Empfänger so ankamen. Und ja, es liegt an beiden, wie eine Message ankommt, die Verantwortung liegt nicht beim Sender allein. Und vielleicht ist es wirklich so, dass mein Empfinden gerade sehr negativ gewichtet ist und so Missverständnisse schneller entstehen - es ist ja genau das, ich fühle mich nicht verstanden, missverstanden. In meinen Augen spreche ich sehr deutlich aus, was meine Wünsche wären (etwas, was mir prinzipiell nicht leicht fällt und ich darin vielleicht auch nicht die Beste bin). Und es verletzt mich schnell, wenn ich eben das Gefühl bekomme, dass das so nicht akzeptiert wird. Mal als Beispiel : ich sage, ich fühle mich komplett mutlos. Als Reaktion kommt " das was du tust, ist mutig". Ich weiß oder meine zu wissen, dass der Sender mir die Dinge spiegeln möchte, die er bei mir sieht, ich selbst aber (gerade) nicht sehen kann. Aber emotional trifft es mich irgendwie trotzdem, weil in mir das Gefühl aufkommt, mich nicht so fühlen zu dürfen, denn es stimmt ja in den Augen des Senders nicht. Und dann fühle ich mich nicht ernst genommen und irgendwie auch nicht "angenommen" mit dem Empfinden, wie es gerade ist. Und dieses Hin und Her hat sich über die letzten Wochen aufgeschaukelt, die Momente, in denen ich mich missverstanden oder nicht ernst genommen gefühlt habe häufen sich und ich werde immer noch empfindlicher, meine Gedanken rasen mir voraus, zweifeln mich selbst immer mehr an, ich fühle mich wie in die Ecke gedrängt, nur dann Akzeptanz zu kriegen, wenn ich so bin, wie man mich gerne hätte. Und das trifft einen so wunden Punkt....
Ich hoffe, ich konnte es irgendwie verständlich erklären. Ich weiß nicht, wie ich aus dieser Spirale wieder rauskommen soll, die sich gerade immer weiter nach unten bewegt, wie ich dieses Empfinden ablegen soll, weil dann gleich wieder die Spirale los geht, dass es ja wieder nur bedeuten würde, nicht ich sein zu dürfen, wenn ich dieses Empfinden ablegen muss. Keine Ahnung, ob das noch nachvollziehbar ist.
@Willow : danke, dass du / ihr bei mir wart. Ich habe es am selben Abend noch gelesen, aber nicht mehr die Kraft gehabt, noch kurz zu antworten. Und danke auch für den Mohnkuchen, lieb von dir, ihn mit mir zu teilen :). Danke, dass du verstehst, wie es sich anfühlt, wenn man gefühlt umsonst nach Hilfe schreit. Aber es tut mir leid, dass du dieses Gefühl kennen musst. Ich hoffe, euch zwei geht es soweit okay und ihr plant schon die nächste schöne Wanderung.
Alles Liebe
Girl
liebe girl,
ich möchte dir sagen, ich seh dich. ich seh deinen schmerz. ich seh den kampf. und ich sehe wie du leidest. ich bewundere dich so sehr. deine welt fällt auseinander und alles schreit in dir nach aufgeben, aber da brennt ein kleines feuer in dir. ich komme mal und werfe liebe und hoffnung in das feuer.
fühle dich heute nicht alleine, mein hund und ich leisten dir gesellschaft und nehmen dich morgen gedanklich mit zum wandern. ich weiß es ist scheiße und nach hilfe schreien, obwohl es niemand checkt ist scheiße. ich schicke dir wärme.
wollen wir zusammen sterne anschauen? finde die nacht hat was ruhiges.. alles leise..
ich habe sogar einen mohnkuchen, mein lieblingskuchen, ausnahmsweise teile ich mit dir. <3
liebe grüße willow
Es sind die Reaktionen, die dir das Gefühl geben... Ich verstehe was du meinst und sehe darin aber auch eine Falle. Denn die Interpretation der Reaktionen und die Gefühle in dir... das ist deine Lebenswelt. Wenn ich eine Reaktion sende, hat der Empfänger die Hälfte der Verantwortung, da ich als Sender nicht weiß, was der Empfänger daraus macht. Verstehst du, was ich meine? Wenn du dich also zeigst, und jemand bekommt zum Beispiel große Augen - dann könnte das bedeuten:
"OMG, was redet die?"
"Oh man, Girl tut mir total leid"
"ach du schreck, das erinnert mich an Geschichte XY"
usw.
Verstehst du was ich mein? Welche Reaktionen begegnen dir und wollen wir gemeinsam schauen, wie man sie interpretieren könnte?
Liebe Grüße
bke-Betty
Es sind die Reaktionen, die dir das Gefühl geben... Ich verstehe was du meinst und sehe darin aber auch eine Falle. Denn die Interpretation der Reaktionen und die Gefühle in dir... das ist deine Lebenswelt. Wenn ich eine Reaktion sende, hat der Empfänger die Hälfte der Verantwortung, da ich als Sender nicht weiß, was der Empfänger daraus macht. Verstehst du, was ich meine? Wenn du dich also zeigst, und jemand bekommt zum Beispiel große Augen - dann könnte das bedeuten:
"OMG, was redet die?"
"Oh man, Girl tut mir total leid"
"ach du schreck, das erinnert mich an Geschichte XY"
usw.
Verstehst du was ich mein? Welche Reaktionen begegnen dir und wollen wir gemeinsam schauen, wie man sie interpretieren könnte?
Liebe Grüße
bke-Betty
Liebe Betty,
Gebe ich mir schon seit einiger Zeit, weil ich gar nicht mehr die Kraft habe für irgendwie anders sein, oder zumindest sehr selten die Kraft dafür habe... ich versuche es, versuch mich ja verständlich zu machen... mit den Worten, wie ich es kann... es sind die Reaktionen, die mir das Gefühl geben, dass es nicht in Ordnung ist. Dass genau das, was ich mir wünsche, nicht das ist, was mir zusteht. Keine Ahnung ob das irgendwie verständlich ist.
Alles Liebe
Girl
Liebe Betty,
Danke für das weiche Nest zum reinfallen dürfen. Das ist lieb.
Ich weiß es nicht... ich wünsche mir das Gefühl, ich sein zu dürfen und trotzdem akzeptiert zu sein, nicht nur so, wie man mich gerne sieht oder haben möchte oder wie ich angenehm bin, sondern so, wie es sich einfach gerade anfühlt... und das Gefühl, dass es einfach auch mal okay ist... Das ich okay bin. Aber ich weiß nicht, ob es das für mich geben darf. Oder ob das auch nur wieder ein Traum ist, der sich nicht erfüllen darf.
Alles Liebe
Girl
Liebe Girl,
ich weiß nicht, was ich schreiben kann, was ich sagen kann, um dich in deinem Gefühl abzuholen.
Aber ich lege mal die weichesten Matratzen aus, die ich finde, die kuscheligsten Sitzsäcke, die dicksten Kissen und die flauschigsten Decken und baue damit ein Nestchen, in dass du dich fallen lassen kannst, wenn du magst. Zumindest jetzt für diesen Moment.
Was kann ich noch tun?
Bereit zum Anpacken! 💪
bke-Betty
Liebe Wronggirl,
das was du schreibst ist mutig.
das was du dir wünschst ist kraftvoll.
Danke, dass du es mit uns teilst und es berührt mich, dass du Wünsche in dir trägst und diese offenbarst.
Manchmal weiss man nicht, wie man sie erfüllen kann und fühlt sich so hilflos und alleine damit. Du bist nicht alleine mit diesen Gefühlen. Sei freundlich zu dir selbst bitte.
Fühle dich gehört und bleibe dir und deinen Wünschen treu. Es darf dir gut gehen und du darfst glücklich sein.
Abendliche Grüsse und Trost versendet dir auf diesem Weg
bke-Kira
Liebe Lana,
Um meinem Traum näher zu kommen bräuchte ich Kraft und Mut. Und beides habe ich gerade nicht und ich kann es selbst nicht beantworten, wo es herkommen soll. Es ist alles so kompliziert, das Eine raubt die Kraft, die ich für das Andere bräuchte und umgekehrt. Das Wichtigste im Moment wäre die Sicherheit. Das weiß ich. Aber dieser Weg ist so schwer... ich schaffe ihn nicht, verzweifle seit Monaten an ihm. Mit dem Moment, in dem ich beschlossen habe, für meine Sicherheit kämpfen zu wollen, ist alles zerbrochen... ich schaff es nicht, aber das glaubt mir irgendwie eh niemand.
Warum ich es mir antue, meinen Körper und meine Bedürfnisse zu ignorieren? Weil ich nicht gut zu mir selbst sein kann. Niemand könnte je schlechter über mich denken, als ich es selbst tue. Und mein Körper und ich haben ein sehr schwieriges Verhältnis (um es mild auszudrücken)... Ich glaube die ehrliche Antwort auf diese Frage gehört nicht ins Forum.
Alles, was für viele Menschen leicht ist, fällt mir unglaublich schwer, im Bezug auf Gut zu mir sein. Selbst Kleinigkeiten wie etwas schönes kochen bzw essen, ein warmes Bad etc. sind für mich ein Kampf, mir oder meinem Körper diese "Wohltat" zu erlauben. Ein Kampf, für den mir eben die Kraft fehlt.
Weine kann ich nicht, weil es mit zu viel Angst verbunden ist. Weinen ist in meinem Leben eine Schwäche, die mit der Gefahr verbunden ist, dadurch nur alles schlimmer zu machen. Weinen hatte in meinem Leben einige Male schlimme Folgen. Und irgendwann habe ich es verlernt, den Impuls zulassen zu können, egal, wie sehr es schmerzt, es nicht zu können. Kennst du das Gefühl, wenn man merkt, dass einem die Tränen kommen wollen, der Kloß im Hals bis es körperlich weh tut? Diesen Zustand kann ich stundenlang haben, ohne das auch nur eine Träne fließt. Und das muss ich on top noch mit aushalten. Finde ich Weinen bei Anderen eine Schwäche? Nein, keinesfalls. Und ich möchte es auch nicht als pauschal schlecht, gefährlich oder schwach hinstellen. Aber es ist eben in meiner eigenen Welt so. Irgendwie gebe ich ja zu, am Limit zu sein. Nicht mehr zu können. Aber ernst genommen fühle ich mich mit diesem Gefühl nicht, zu sehr bin ich wohl mit der Ansicht verbunden, dass ich es schon immer irgendwie schaffen werde. Naja, beschweren brauche ich mich darüber nicht, diese Fassade habe ich selbst erbaut. Und jetzt, wo ich aus Verzweiflung anfange, sie kurzzeitig beiseite zu schieben, damit jemand an mich heran kommen könnte, möchte das, was wirklich dahinter ist, die Girl, die eben nicht mehr kann, die einfach nur Halt und Wärme braucht, die keine erhobenen Zeigefinger braucht sondern eine Umarmung und schwach sein dürfen, niemand so wirklich sehen. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass mir das nichts ausmacht. Aber das kann ich nicht.
Liebe Grüße
Girl
Hallo liebe Girl,
einen schönen Traum hast du da. Den würde ich auch niemals aufgeben.
Ich tue jetzt mal naiv und werfe paar solcher Gedanken und etwas provokative Fragen rein 😅 (zum Nachdenken, nicht zum Ärgern☝): Was brauchst du um deinem Traum näher zu kommen? Was ist mit der Selbstliebe? Ich lese du hasst dich so, dass du deinen Körper, deine Gefühle und Bedürfnisse ignorierst… Warum tust du dir das an? Warum hörst du nicht auf deinen Körper und behandelst es nicht wie ein Tempel? Warum weinst du nicht, wenn dir nach weinen zu Mute ist? Wer sagt, dass Weinen eine Schwäche ist? Willst du stark sein, musst du stark sein? Eine Stärke kann auch sein, wenn man Schwäche zugibt, wenn man mitteilt, dass man längst am Limit ist…. Also irgendwie Ansichtssache oder Auslegungssache oder Glaubenssätze, die man immer wieder neu verankern kann….
Viele Liebe Grüße grübelnde
bke-Lana
Liebe Lana, lieber Christian,
Danke euch für die Worte.
Danke Lana fürs trösten wollen und da sein. Ich wünsche mir selbst sehr, Wärme zu spüren. Etwas, was es erträglicher, heller, hoffnungsvoller macht. Ich finde Sehnsucht schwer auszuhalten, aber im Moment finde ich irgendwie fast alles schwer auszuhalten. Sicherlich kann man, rational gesehen, neue Träume haben, wenn einer nicht zu erfüllen ist. Mein Traum ist eine bessere Zukunft, Sicherheit, Hoffnung spüren... Ich weiß nicht, durch was ich ihn ersetzen sollte, um etwas zu haben, wofür es sich noch lohnt.
Ich versuche ihn weiter zu träumen, bzw ihn nicht ganz zu begraben. Mal sehen, ob ich das kann. Ich bin körperlich und emotional am Ende, mein Körper streikt, ich kann ihm nichts Gutes tun, dabei wäre es so wichtig. Ich kann es mir selbst nicht erlauben - da ist zu viel Hass auf mich selbst. Ich fühle mich seit Tagen, als könnte ich nur noch weinen. Aber ich weine nie, weinen ist eine Schwäche, die ich mir nicht erlauben kann. Weinen ist zu gefährlich, macht es schlimmer, ich kann es nicht zulassen. Aber das Gefühl erstickt mich. Ich hoffe einfach, es lässt bald nach.
Liebe Grüße
Girl
Liebe Girl,
ich hatte vorhin ein Gespräch mit einer Frau, und es ging darum, sich den Traum den man/frau (ich bin sprachlich nicht so genderfest) träumt, möglichst präzise vorzustellen.
Wenn ich Deine letzte Nachricht lese, denke ich: was genau wohl ist ihr Traum?
-
Ich will damit nicht erreichen, dass Du den hier im Forum präzise darstellst.
Aber vielleicht für Dich selbst?
Die präzise Vorstellung/Imagination baut mit an der Umsetzung des Traums, das ist die Idee.
Vielleicht , in meinen altmodischeren Worten: der Glaube daran oder eine Hoffnung.
-
Und vielleicht ist gerade Deine Schweigsamkeit, von der Du auch berichtest, so eine Art Inkubationsraum für Deinen Traum.
Träume ihn bitte weiter.
...
So gerade meine Gedanken zu Dir hin.
-
Lieben Gruß,
bke - Christian
Hallo liebe Girl,
beim Lesen deiner Zeilen war tatsächlich bei mir der Impuls dir Wärme und Zuversicht zu schicken. Dann bin ich auch am Ende deiner Zeilen angekommen und habe festgestellt, dass du genau dies brauchst.
Ich wünschte, ich könnte dir mehr Torst spenden... Fühl dich gesehen und getröstet.
Liebe und wärmende Grüße
bke-Lana
P.S.: Wenn der eine Traum nicht wahr werden kann oder nicht so, wie ausgemalt, kann man weitere Träume träumen?!
Liebe Willow, liebe Ina,
Danke euch für eure Zeit und eure Worte. Und danke Willow, fürs ein Stück verstehen und da sein.
Es gibt in der Freizeit keine Orte mehr, an denen ich noch die bin, die ich mal war. In der Arbeit funktioniere ich, dafür reicht es noch, mehr nicht mehr. Ich hoffe nur, das bleibt so. Das letzte bisschen Normalität. Ich bekomme sonst nichts mehr hin. Selbst vorzunehmen, nur kurz in Chats zu gehen oder so bringt nichts, auch beim Schreiben tausche ich immer mehr Worte gegen Schweigen. Bis ich ganz verstumme. Ich kann die Momente, in denen ich meine eigene Stimme in den knapp 2 Wochen Urlaub gehört habe, an einer Hand abzählen. Der erste Arbeitstag war wie ein Sturm an Eindrücken und Geräuschen, mir schwirrte danach nur noch der Kopf... Heute war ich nicht arbeiten, weil ich einen wichtigen Nachsorgetermin beim Arzt hatte. Auch der ist schlecht gelaufen... Irgendwie habe ich es glaube ich schon geahnt, aber die Bestätigung trifft trotzdem. Gerade ist einfach schwierig, keine Ahnung mehr, wie es noch weiter gehen kann/soll. Vielleicht geht es auch nicht mehr, vielleicht ist der Traum nach einer anderen Zukunft dazu bestimmt, für immer das zu bleiben. Ein Traum. Sehen kann ich es eh nicht mehr. Um mich herum ist nur Chaos und Kälte... Das dringt so tief in mein Herz, dass nichts mehr hindurchkommt. Irgendwo wünsche ich mir Wärme und Zuversicht, woher die kommen soll weiß ich aber nicht.
Liebe Grüße
Girl
Liebe Girl,
du schreibst, dass du eine Erinnerung daran hast, wie es sich anfühlt, glücklich zu sein. Trotz der Erinnerung kannst du die Gefühle aber aktuell nicht wahrnehmen. Das stelle ich mir sehr schmerzhaft vor.
Dass du gerade gar keine Kraft hast, soziale Kontakte zu pflegen und die Batterie sich immer weiter entleert ist schwierig. Du weißt, dass du früher z.B. hier auf der Seite den Austausch als hilfreich erlebt hast. Auch das kostet aber gerade ganz viel Kraft, die kaum da ist. Gelingt es dir denn, hin und wieder zu versuchen, z.B. an einem Chat teilzunehmen? Möglichst ohne Druck und Erwartung "durchzuhalten", ohne innere Zeitvorgabe. Einfach reinschauen und spüren, wie es sich anfühlt.
Du vermisst die Girl, die du noch vor ein paar Monaten warst. In vielen Bereichen ist sie dir zumindest ein Stück weit "verloren gegangen". Gibt es Bereiche, wo es noch dieses Gefühl von "aha, da ist sie" gibt?
Und wie schaffst du die Arbeit? Gelingt der Kontakt mit den Kindern noch? Mit den Kolleg:innen?
Viele liebe Grüße
bke-Ina
liebe girl, ich kann deine worte so gut nachfühlen. das leben gibt immer und immer wieder rückschläge und irgendwann kommt man kaum noch auf die beine. manchmal hat man auch sehr angst überhaupt noch glück zuzulassen, weil danach noch ein viel schlimmerer rückfall kommt. es ist auch immer eine frage, ob das leben lebenswert ist. ich kenn das wenn man nur überlebt, weil andere es erwarten. aber warum soll man das? ich kann zwar nachfühlen was dein leid ist, aber was genau du fühlst, kannst immer nur du wissen. aber das was ich mir denke ist sehr schrecklich. alleine da zu stehen, weil man niemanden fragen kann ist echt schlimm. ich habe zwar immer mal jemanden den ich doch fragen kann und da tun neins weh. aber manchmal kann ich mich etwas beruhigen, wenn doch mal ein ja kommt... aber man schwimmt alleine im offenen meer. man schwimmt und sucht verzweifelt nach etwas zum festhalten und dann kommt so ein holzstück, aber sobald man sich festhalten will, zerbricht es in 1000 teile.... ich kenne das mit dem rückzug leider auch und wie schnell ich verletzt bin, obwohl der andere es gar nicht so gemeint hat. oder wenn jemand irgendwas halbherziges sagt und es so weh tut, weil andere es hinstellen als müsse man es schaffen und weiter kämpfen. auch den wirklichen rückzug und das zehrende kenne ich so sehr.. kontakt laugt dann einfach nur aus, weil alles saugt, vor allem die arbeit. meine kraft reicht zum beispiel so gut wie gar nicht mehr für freunde, noch habe ich ein paar, aber ich glaube nicht mehr lange, weil ich kann nicht geben. ich brauche aber viel hilfe. auch auf arbeit, da wird immer eine version von einem erwartet und wenn man die nicht abliefert, dann ist es vorbei mit dem guten ansehen. ich setze mich gedanklich zu dir, zusammen mit meinem hund. sie braucht eine weile, aber irgendwann vertraut sie. ich bin mir sicher, dass sie dich mögen würde. das was ich von dir mitbekomme ist, dass du ein warmes herz hast und ich hoffe so sehr, dass du das nicht vergisst. denn ich bin mir sicher, dass du es nie verlieren wirst, aber es wird verschüttet. ich würde dir gerne helfen die steine zur seite zu schieben. es sind große, ja und verdammt schwere. ich glaube an dich, aber ich verstehe dich auch sehr gut, wirklich! ich würde dir gern sagen, dass du den weg nicht alleine gehen musst, aber leider ist die realität gerade so, dass du alleine bist und das tut mir unendlich leid. ich bin gerne da und zünde eine kleine kerze an, glaub zwischen den steinen brauchen wir mal etwas licht. pass so gut es geht auf dich auf, liebe grüße willow
Liebe Claudia,
Danke dir für deine Worte. Ja, ich habe eine leise Erinnerung daran, wie es sich anfühlt, glücklich zu sein, Freude zu empfinden, Träume zu haben. Nicht immer finde ich den Zugang dazu, sie sind weit weg, vergraben, manchmal unsichtbar und ich kann sie überhaupt nicht mehr sehen. Als würde sich alles Gute vor mir verstecken, damit ich es nicht zerstören kann. Aber im Moment fühle ich solche Dinge gar nicht. Die einzigen Gefühle die ich spüren kann und muss sind Trauer, Angst, Einsamkeit und ein Schmerz, den ich nicht richtig zuordnen kann, was es ist... Vielleicht ist er nur das Resultat dieser Gefühle, die mich nie loslassen. Ich denke oft, niemand kann sich vorstellen, wie sehr ich mir die positiven und schönen Dinge und Gefühle wünsche, wie sehr ich mir wünschen würde, Freude, Glück und Hoffnung empfinden zu können. Wie sehr ich wünschte, es wären nicht nur Worte, die schön aussehen, sondern sich auch gut anfühlen. Mir ist in den letzten 2 Wochen sehr bewusst geworden, wie sehr ich mich verändere, wie das Alles an meinen Kräften gezehrt hat und zehrt und sich in mir etwas verändert, aber nicht zum Positiven. Wie empfindlich ich geworden bin, wie wenig ich nur noch aushalten kann, ohne den kompletten Rückzug zu brauchen, selbst von dem bisschen "Leben", das ich habe. Einen Weg über menschliche Begegnung aus der Einsamkeit zu finden fühlt sich unmöglich an. Ich ertrage mich selbst kaum, jeder Kontakt zehrt... Dabei habe ich persönlich sowieso außerhalb der Arbeit keine Kontakte. Aber ich merke es auch vor allem hier, hier war immer ein Ort, an dem der Kontakt wohltuend war, Erleichterung gebracht hat. Selbst das geht nicht mehr so, wie es bis vor 2-3 Monaten noch ging. Selbst dazu fehlt mir die Kraft, fühlt sich zu kräftezehrend an. Ich war eigentlich eine sehr aktive Chatterin, war oft und auch gerne in den Chats, seit Wochen kaum noch und wenn, dann nur kurz. Dadurch fällt mir auch noch ein Stück mehr der wenigen Hilfe weg, die ich habe. Aber ich kann es nicht... Ich habe irgendeine Eigenschaft von mir verloren, die ich nicht mal benennen kann, die immer wie selbstverständlich da war. Ich fühle mich sozial inkompatibel, zu kaputt, zu schwach... Ich entferne mich immer mehr von der Person, die ich mal war. Und es macht mir Angst, dass ich sie bald komplett verliere. Diese brüchige, schlecht selbst geklebte Version von mir, die ich noch bin. Und wer bin ich dann? Bin ich dann noch ein Mensch, mit dem ich irgendwie existieren kann? Mein Leben ist kein Leben... Und es ist meine Aufgabe, dass es das wird, das weiß ich. So viele Fragen, die ich mir nur selbst beantworten kann, so viele Wege, die ich nur selbst gehen kann. So viele Hürden, die ich in Angriff nehmen muss... Aber ich kann es nicht, es fühlt sich nicht schaffbar an, nicht allein. Aber ich bin es, da gibt es kein Schönreden. Ich sehe keinen Ausweg, der schaffbar wäre... Ich bin verzweifelt, sehr. Und niemand kann helfen, weil mich nichts mehr erreicht. Ein Teufelskreis, aus dem ich nur selbst aussteigen kann. Aber ich weiß nicht wie. Und ich weiß nicht, wie lange ich noch ertragen kann. Oder wann es dann endlich okay ist, zu sagen, dass es keinen Sinn mehr hat.
Girl
Liebe Girl,
es ist wichtig, dass du die guten Dinge noch sehen kannst. Sehen, aber nicht fühlen, schreibst du. Erinnerst du dich an die Gefühle, die du früher an solchen Stellen gehabt hättest.
Was war der letzte gefühlt glückliche Moment? Was genau hast du gefühlt, wo überall hast du es gefühlt? Kannst du es erinnern?
Mache dir gerade nicht so massiven Duck. Es ist frei, es muss nichts geleistet werden, es gilt eher zu suchen, was könnte mir gut tun, wie kann ich gut Gedanken stoppen? Wenn der Kopf gefordert ist, geht das mitunter gut, also ein Hörbuch hören, mit jemandem telefonieren und einfach rausgehen.
bke-Claudia
Liebe Betty,
Danke für deine Worte. Der Gedanke, es nicht nur nach Punkten zu sortieren, sondern auch eine Gewichtung einzubringen finde ich spannend, habe aber die letzten Tage aber bemerkt, dass sich das sehr schwierig anfühlt. Ich bin froh, die Positiven Dinge überhaupt noch sehen zu können, aber ich spüre sie nicht, sie bringen keine oder kaum Erleichterung oder können etwas aufwiegen. Selbst wenn ich versuche, ihnen von mir aus eine höhere Gewichtung zu geben, gelingt es mir nicht. Weil ich nicht weiß, wie ich etwas mehr Gewicht zusprechen soll, was ich nicht spüren kann. Irgendwie finde ich das sehr deprimierend und frage mich langsam, was mit mir nicht stimmt - was in mir mich so sehr in die Tiefe zieht. Es sind auch Umstände von Außen, aber auch in mir zieht es mich immer weiter in die Tiefe. Und eine Besserung ist irgendwie nicht in Sicht. Der Urlaub gibt mir so viel Raum, noch mehr zu versinken, nirgendwo mehr funktionieren zu müssen und ich habe keine Energie, den Raum anders zu füllen, den sonst die Arbeit einnimmt. Mein Körper spielt nicht mit, ich bin seit Wochen ständig krank, fühle mich schlapp und habe kaum die Kraft, irgendwie auch nur halbwegs einen stabilen Alltag aufrecht zu erhalten... Meine Gedanken tun mir nicht gut, aber ich kann sie nicht stoppen. Mir entgleitet alles, auch wenn das wahrscheinlich nicht nachvollziehbar ist.
Liebe Grüße
Girl
Liebe Girl,
gerade das Jahresende lädt dazu ein, zu reflektieren, schön, dass du dir die Zeit nimmst. Du schreibst, dass die negativ-Liste länger ist. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal einen anderen Maßstab reinbringen, als die Anzahl der Punkte. Was ist denn mit der Gewichtung? Ich stelle mir so eine alte Markt-Waage vor mit einer Positiv- und Negativschale. Wie schwer könnte denn die Positivschale sein? Und wer entscheidet über das Gewicht der einzelnen Punkte? Und können wir darauf Einfluss nehmen? Lediglich zu zählen erscheint mir nicht fair, denn ein tolles Ereignis kann sicher zig negative ausbooten, wenn ich die Gewichtung entsprechend lege.
Was meinst du?
Liebe Grüße
bke-Betty
Liebe Kira,
Danke dir, irgendwie habe ich aber das Gefühl, wir haben aneinander vorbei geschrieben... Das ist nicht schlimm, sowas passiert, nur weiß ich jetzt keine passende Antwort darauf...
Irgendwie hab ich die Feiertage geschafft, mehr schlecht als recht, aber wie immer, irgendwie. Aber ich frage mich, wie lange dieses "irgendwie" noch anhalten soll... Wie lange geht es so noch gut? Es geht immer irgendwie, aber die Kräfte lassen nach. Ich hoffe schon so lange, dass es irgendwann bergauf geht und aus dem "Irgendwie durchkommen" einmal ein Leben wird. Und ich hoffe nicht nur, ich kämpfe so sehr dafür, mit mir, der Situation, den Steinen, die man mir in den Weg wirft, ich sitze nicht nur da und erwarte, dass die Welt von alleine regelt, wozu es mein Zutun braucht. Aber gefühlt komme ich nicht auf die andere Seite, ich kämpfe und kämpfe und komme doch nie an ein sicheres Ufer. Ich bleibe gefangen im offenen Meer, manchmal kann ich eine Weile treiben, manchmal werde ich von Wellen erschlagen und unter Wasser gedrückt, manchmal bin ich fast dabei, aufzugeben. Letztens habe ich mir versucht vor Augen zu führen, was ich allein in diesem Jahr erlebt habe, durchgestanden habe, Schönes und Gutes erfahren durfte. Und ich weiß nicht, ob es auch mit an meinem Blick auf die Dinge liegt, aber die negative Seite ist leider deutlich länger geworden. Gerade als ich dachte, dass es bergauf gehen würde und es besser wird, wurde mein zu Hause vom sicheren Rückzugsort zu einem unsicheren Ort. Ich suche seit Monaten nach einem Ausweg, nach einer für meine finanziellen Möglichkeiten passende neue Wohnung, versuche Wege zu finden und zu gehen, den Ort wieder sicher zu kriegen. Das ist so unglaublich schwer, wühlt so viel auf, lässt mich so verzweifeln. Im Sommer kam dann noch die OP dazwischen, die sein musste, die Zeit im Krankenhaus und in der Reha danach war für meinen Körper zwar wichtig, aber für meinen Kopf viel zu viel. Ich habe den Todestag meiner Mum bewegungsunfähig und von Schmerzen gequält an dem Ort verbracht, an dem ich sie verloren habe. In der Reha stieß ich überall nur auf Grenzen, musste sie überschreiten oder sie wurden durch andere überschritten. Und alles mit der ernüchternden Erkenntnis, dass ich nie wieder völlig gesund werden kann. Es wird für immer ein Schaden bleiben, der mich an die Ursache und so viel mehr erinnern wird. Daran, wie viel Macht ein anderer über mich hat... Irgendwie ist seit dem alles aus der Bahn, ich sehe die kleinen guten Dinge noch, aber sie helfen mir nicht mehr. Es erreicht mich nicht mehr, als hätte ich verlernt, die Schönheit des Regenbogens zu erkennen, obwohl ich ihn sehen kann. Als wüsste mein Herz nicht mehr, wie man Freude speichert, Liebe nicht nur als Schmerz empfindet und wie man lacht ohne es zu faken. Mit jedem Tag verliere ich ein Stück mehr von der, der ich mal war und die ich gerne sein möchte. Ich bin unglaublich sensibel geworden, jede Kleinigkeit wird zum riesigen Gefühlschaos, alles, was ich sonst gut aushalten kann, triggert mich sofort extrem und ich brauche viel länger, um wieder klar zu werden und mich zu erholen, wenn mich etwas belastet hat. Es hängt mir Alles immer sehr lange nach. Und ich weiß nicht mehr, wie ich an diesem Zustand gerade etwas ändern soll. Was ich jetzt tun kann, um das "irgendwie durchkommen" zu ändern... Ich weiß keinen Rat mehr und merke, wie ich auch Andere ratlos mache. Ich fühle mich unendlich einsam. Ich hänge fest und falle gleichzeitig immer tiefer.
Liebe Grüße
Girl